
Hamburger Logistikkonzern HHLA übernimmt Mehrheit an Bahnterminal in Ukraine

Trotz des andauernden russischen Angriffskriegs baut der Hamburger Logistikkonzern HHLA sein Engagement in der Ukraine aus. Wie das Unternehmen am Donnerstag in der Hansestadt mitteilte, übernimmt es die Mehrheit an einem Bahnhof für den Containerumschlag im westukrainischen Batjowo nahe der Grenze zur Slowakei und zu Ungarn. Die Beteiligung unterstreiche die Bedeutung der Ukraine als "Drehscheibe für kontinentale Containerverkehre", erklärte das Unternehmen.
Die HHLA unterhält ein europaweites Netzwerk für den Containerumschlag und -transport. Dazu gehören Hafenterminals in Hamburg, im ukrainischen Odessa, im italienischen Triest und im estnischen Tallinn. Die HHLA-Bahntocher Metrans betreibt bisher 20 Bahnterminals für den Containerumschlag vor allem in Mittel- und Südosteuropa sowie eine eigene Güterzugflotte.
"Unsere Investition ist ein klares Bekenntnis zum wirtschaftlichen und logistischen Potenzial der Ukraine", erklärte der Geschäftsführer von HHLA International, Philip Sweens. HHLA-Vorstandschefin Angela Titzrath sprach von einem "Beitrag zur wirtschaftlichen Integration" der Ukraine mit dem Ziel, einen Transportkorridor zwischen dieser und der EU zu schaffen.
Den Angaben nach erwirbt die HHLA 60 Prozent der Anteile an dem Eurobridge Intermodal Terminal in Batjowo. Der Güterbahnhof soll von der Bahntochter Metrans gemeinsam mit einer ukrainischen Investmentgesellschaft als Joint Venture betrieben werden. Er soll in einer ersten Ausbaustufe etwa 100.000 Container pro Jahr umschlagen. Dort kann auch Getreide verladen werden.
Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die ukrainischen Wettbewerbsbehörde. Angaben zum Kaufpreis machte die HHLA nicht. Sie ist nach eigenen Angaben seit mehr als 20 Jahren in der Ukraine aktiv. 2001 erhielt sie die Konzession für das Seehafenterminal in Odessa.
M.Joo--SG