
Ex-Footballstar O.J. Simpson eröffnet Twitter-Kanal - Zensur?

25 Jahre nach dem Doppelmord an seiner Ex-Frau und deren Freund hat der frühere US-Footballstar O.J. Simpson einen eigenen Twitter-Kanal eröffnet. In einem darauf veröffentlichten Video verspricht er, "ein wenig abzurechnen". Bis Sonntag hatte Simpson bereits mehr als 420.000 Abonnenten. Sein Anwalt Malcolm LaVergne bestätigte nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG die Echtheit des Profils.
In einem Aufsehen erregenden Indizienprozess war Simpson 1995 von dem Vorwurf freigesprochen worden, seine Ex-Frau Nicole Brown Simpson und deren Freund Ron Goldman erstochen zu haben. In einem Zivilverfahren wurde er später jedoch für deren Tod verantwortlich gemacht und zur Zahlung von 33,5 Millionen Dollar (nach heutigem Wert 29,8 Millionen Euro) Entschädigung an die Hinterbliebenen der Opfer verurteilt.
Der Name des Twitter-Kanals "TheRealOJ32" bezieht sich auf Simpsons Trikotnummer, die er früher als Football-Spieler der Buffalo Bills trug. In dem Video verspricht ein lächelnder und entspannt wirkender Simpson: "Ihr werdet bald alle meine Gedanken und Meinungen zu so ziemlich allem lesen können."
Einige Twitter-Nutzer kritisierten Simpsons Ankündigung einer "Abrechnung". Dies werde sicher zu einer "zivilisierten, nuancierten Diskussion" beitragen, für die Twitter bekannt sei, schrieb ein Nutzer sarkastisch. Ein weiterer kommentierte lediglich: "Zu früh".
Am 12. Juni jährte sich der brutale Mord an Nicole Brown Simpson und Ron Goldman zum 25. Mal. O.J. Simpsons verbüßte bis Oktober 2017 eine Haftstrafe, zu der er Ende 2008 wegen eines Raubüberfalls in Las Vegas verurteilt worden war.
Ob US-Footballstar O.J. Simpson lange Freude an seinem Twitter-Kanal hat, bleibt abzuwarten, immer öfter fällt Twitter druch eine fragwürdige Zensur auf, so hatte erst kürz AfD-Fraktionschef Georg Pazderski die einstweilige Verfügung gegen Twitter als Sieg für die Meinungsfreiheit bezeichnet: "Nun kann die AfD Berlin wieder twittern. Nach tagelanger Sperrung mitten im Wahlkampf ohne nachvollziehbaren Grund gilt wieder das Recht.
Dennoch ist es traurig, dass erst mit einer einstweiligen Verfügung der Willkür Einhalt geboten werden konnte und die Sperrung beendet wurde. Es wird deutlich: Am 70. Jahrestag des Grundgesetzes ist es leider keine Selbstverständlichkeit mehr, sich frei äußern zu können. Fast zwei Drittel der Deutschen haben laut einer aktuellen Umfrage inzwischen Angst vor Sprechverboten im öffentlichen Raum. Wer sich für die AfD engagiert, Räume für Veranstaltungen bereitstellt, muss Repressalien, berufliche Nachteile, Ausgrenzungen, Diffamierungen und Beleidigungen ertragen.
Wir wehren uns gegen diese Bevormundung und Angstmacherei und treten uneingeschränkt für die freie Meinungsäußerung ein. Auf Twitter, auf der Straße, im Parlament. Überall!"