
Deutsche Internet-Startups wenden sich Blockchain-Technologie zu

Das Stichwort Blockchain spielt für deutsche Internet-Startups mittlerweile eine große Rolle. Zwar nutzen einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Digitalverbands Bitkom zufolge derzeit nur sechs Prozent von ihnen die Technologie - weitere 27 Prozent planen aber deren Einsatz, oder diskutieren zumindest darüber. In der Gesamtwirtschaft spielt die Technologie hingegen noch keine Rolle.
Blockchain bezeichnet eine Datenbanktechnologie, bei der die Beteiligten einer Transaktion direkt miteinander verknüpft werden. Die Daten der Buchungsvorgänge werden über das Internet in einer dezentralen Datenbank aneinandergekettet. Die Daten liegen dabei auf vielen Servern und sind deshalb kaum manipulierbar. Die Technik kann also klassische Gewährsleute wie Banken oder Notare überflüssig machen und auf der anderen Seite die Verwaltung von Lieferketten oder Verträgen vereinfachen.
Bitkom befragte zum einen 300 Internet-Startups. Zwei Drittel von ihnen sind der Meinung, dass Blockchain eine große Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen hat. Außerdem befragte der Verband 600 Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten aus der Gesamtwirtschaft. Von diesen sieht immerhin jede zweite Firma eine große Bedeutung. Derzeit verwendet laut Bitkom aber praktisch kein größeres Unternehmen die Technologie, und nur sechs Prozent denken über den Einsatz nach.
Bitkom-Präsident Achim Berg forderte mehr Mut von ihnen: "Jedes Unternehmen sollte jetzt prüfen, wo es selbst neue Geschäftsmodelle entwickeln kann - oder wo bestehende eigene künftig obsolet werden könnten." Von der Politik verlangte er, rechtliche Hürden für Blockchain-Anwendungen aus dem Weg zu räumen und Forschungsmittel auf die Technologie zu konzentrieren. "Unser Ziel muss sein, Deutschland zu einem weltweit führenden Blockchain-Standort zu machen."