
Wahlbehörde: Guyanas Präsident Irfaan Ali wiedergewählt

Guyanas Präsident Irfaan Ali ist nach Angaben der Wahlbehörde des südamerikanischen Landes erneut zum Präsidenten gewählt worden. Alis Regierungspartei erzielte bei der Parlamentswahl am vergangenen Montag 55 Prozent der Stimmen, wie die Wahlbehörde am Samstag (Ortszeit) mitteilte. In Guyana stellt die Partei, die als stärkste Kraft aus der Wahl hervorgeht, den nächsten Präsidenten.
Hinter der Präsidentenpartei folgte den Angaben zufolge die erst vor drei Monaten gegründete Partei des Milliardärs Azruddin Mohamed, der auch der "guyanische Trump" genannt wird, mit 24,8 Prozent. Die Oppositionspartei des Kandidaten Aubrey Norton lag mit 17,7 Prozent der Stimmen auf Platz drei.
Ali hatte sich bereits am Mittwoch zum Sieger der Wahl erklärt. "Wir haben eine große Mehrheit und sind bereit, das Land voranzubringen", sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
Ali muss nun die riesigen Ölvorkommen in dem südamerikanischen Land verwalten, dank derer sich der Staatshaushalt innerhalb von fünf Jahren vervierfacht hat. Guyana verzeichnete im vergangenen Jahr mit gut 43 Prozent das höchste Wirtschaftswachstum in Lateinamerika.
Guyana hat allerdings auch eine der höchsten Armutsraten in Lateinamerika. Einem Bericht der Interamerikanischen Entwicklungsbank aus dem vergangenen Jahr zufolge leben 58 Prozent der Menschen in Guyana in Armut.
Ein Großteil der Ölvorkommen Guyanas befindet sich in der Region Essequibo. Sie macht zwei Drittel der Landfläche Guyanas aus, wird aber auch von Venezuela beansprucht. Einen Tag vor der Wahl war es dort zu einem Zwischenfall gekommen. Guyanische Behörden meldeten, aus dem Nachbarland seien Schüsse auf ein guyanisches Patrouillenschiff abgegeben worden. Es gab keine Verletzten. Die beiden Nachbarländer haben einander in der Vergangenheit wiederholt Schüsse auf ihre Schiffe vorgeworfen.
B.Ha--SG