
IS-Terror: Rakete nahe US-Botschaft in Bagdad eingeschlagen

Nahe der US-Botschaft in Bagdad ist eine Rakete eingeschlagen. Bei dem Angriff am frühen Dienstagmorgen sei niemand verletzt worden, teilten Sicherheitskreise nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview mit. Es handelte sich um den ersten Raketenangriff auf die sogenannte Grüne Zone der irakischen Hauptstadt seit mehreren Wochen. In dem stark abgesicherten Viertel haben viele Botschaften und internationale Organisationen ihren Sitz.
Zu dem Angriff bekannte sich niemand. Die US-Regierung hatte in der Vergangenheit stets pro-iranische Milizen für die Raketenangriffe auf die Grüne Zone verantwortlich gemacht. Zwischen Oktober und März hatte es mehr als zwei Dutzend Raketenangriffe auf die Grüne Zone und US-Einrichtungen in anderen Teilen des Irak gegeben.
Bei einem Angriff Anfang März auf den von den USA und Großbritannien genutzten Militärstützpunkt Tadschi nördlich von Bagdad wurden zwei US-Bürger und eine britische Soldatin getötet.
Die Situation im Irak und der gesamten Region hatte sich besonders in den Wochen nach der gezielten Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani bei einem US-Drohnenangriff in Bagdad verschärft. Die Attacke, bei der auch der irakische Milizenführer Abu Mahdi al-Muhandis getötet wurde, brachte die USA und den Iran an den Rand eines Krieges. Sie belastete auch die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem Irak.
Das irakische Parlament forderte damals den Abzug aller US-Truppen aus dem Land. Der Parlamentsbeschluss hatte bislang aber keine konkreten Konsequenzen. Unter dem neuen Ministerpräsidenten Mustafa Kadhemi, der sein Amt Anfang Mai angetreten hatte, hofft Washington auf eine Verbesserung der Beziehungen zu Bagdad. (O. Larsen--BTZ)