
Bolsonaro erklärt Fitnessstudios und Friseursalons zu "wesentlichen" Betrieben

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat Fitnessstudios sowie Friseur- und Schönheitssalons als "wesentliche" Wirtschaftszweige eingestuft und damit ihre Öffnung trotz geltender Corona-Restriktionen erlaubt. Sein am Montag veröffentlichtes Dekret bedeutet, dass für diese Betriebe die von brasilianischen Bundesstaaten und Gemeinden verhängten Einschränkungen des wirtschaftlichen Lebens nicht mehr gelten sollen.
Er habe diese Betriebe von den Restriktionen ausgenommen, "weil Gesundheit Leben ist", sagte Bolsonaro. Wer sich nicht von zu Hause fortbewege, erhöhe seinen Cholesterin- und Stresspegel. Wer ins Fitnessstudio gehe, "wird ein gesünderes Leben haben".
Das Gleiche gelte für den Besuch im Schönheitssalon oder beim Friseur, argumentierte der Staatschef. Sich die Nägel lackieren oder die Haare machen zu lassen, sei "eine Angelegenheit der Hygiene". Bolsonaro betonte auch, dass die in dem Dekret genannten Betriebe mehr als eine Million Menschen beschäftigten.
Bolsonaro hat die von Bundesstaaten und Gemeinden erlassenen Corona-Restriktionen wegen ihrer negativen Konsequenzen für die Wirtschaft immer wieder scharf kritisiert. Auch hat er die von dem Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 als "kleine Grippe" bezeichnet. Brasilien ist das am stärksten von der Pandemie betroffene Land Lateinamerikas. Mehr als 11.500 Menschen sind dort an den Folgen der Infektion gestorben, mehr als 168.000 Menschen infizierten sich.
(T. Jones--BTZ)